archiv fur buchgewerbe mmmmnmmmmm
teilt. Magdeburg. In der Oktobersitzung der Graphischen Ge- Schulsaal zur Verfiigung zu erhalten, damit die Mitglieder
uch- sellschaft lag die von der Leipziger Typographischen Ver- nicht die Wirtschaft besuchen miissen. Abgesehen von den
ilten einigung erlassene Einladung zur Beteiligung an dem vom hierdurch bedingten Ausgaben, leidet auch der Unterricht
rsus Klub fiir typographische Studien in Briissel veranstalteten durch die Storungen, die damit verbunden sind. Leider
ein zweiten internationalen Wettbewerb fur das Jahr 1904 vor. wurde im vorigen und auch in diesem Jahre die Bitte
und Die Versammlung beschloB im Hinblick auf das nahende urn Uberlassung eines Schulzimmers vom Mannheimer
rren 6. Stiftungsfest der Gesellschaft diese Ausschreibung zu Stadtrate abgewiesen. DatatsachlicheinMangelanSchulen
der einem Wettbewerb unter der Buchdruckerschaft Magde- in hiesiger Stadt herrscht, muB eben gewartet werden, bis
eses burgs zu benutzen, zu dem sofort unter allseitiger Zustim- das Zentralschulhaus gebaut ist. -o-.
nem mung vier Barpreise in Hohe von 20M. ausgesetzt wurden. Miinchen. Das Interesse an den Veranstaltungen der
inen DieGesellschaft iibernimmt die erforderlichenVorarbeiten Typographischen Gesellschaft scheint erfreulicherweise
mie und den Weitertransport; auBerdem behalt sie sich vor, wieder sehr im Wachsen begriffen zu sein; auch die am
tein die beste Arbeit als eigne einzureichen mit der selbst- 12.0ktober abgehaltene Monatsversammlung hatte starken
:hts- verstandlichen MaBnahme, daB ein auf diese fallender Besuchaufzuweisen.NachErledigungvon 15Neuaufnahmen
:ben Preis in erster Linie dem Einsender zugute kommen soil. berichtete Herr Alexander Thirion, Sekretar des Vereins
tere Die Arbeiten sind bis zum 26. November dem Vorsitzenden Miinchener Buchdruckereibesitzer, iiber die Gehilfen-
eilt, einzureichen und erfolgt die Preisbewertung durch die priifungen im Buchdruckgewerbe, welche in den letzten
^po- Gesellschaft.—Am 27.November waren fiir die Abteilung A Jahren in Munchen stattgefunden haben. Im ganzen kamen
\uf- des Briisseler Wettbewerbes(Wandkalender) fiinf Entwiirfe, acht Priifungen in Betracht, von welchen fiinf 1901 und
tlen fur die Abteilung B (Geschaftskarte) zwei Entwurfe einge- 1902 noch wahrend des Bestehens der Kreis-Innung ge-
ssel gangen. Davon erhielten in der ersten Abteilung den halten wurden, wahrend drei weitere Priifungen in den
lbst ersten und zweiten Preis Herr Bauer; da in der AbteilungB letzten beidenjahren durch den von der Handwerkskammer
rauf die eingelieferten Arbeiten es nicht angezeigt erscheinen fiir Oberbayern eingesetzten GehilfenpriifungsausschuB
ien. liefien, beidePreise zuverteilen, beschloB man, den ersten vorgenommenwurden. Diesen Priifungen unterzogen sich
>ier, Preis zu teilen. Der zweite Preis wurde der Abteilung A 77 Setzer, 48 Drucker und 7 Schweizerdegen, zusammen
;ien noch iiberwiesen und Herrn Wagner zuerkannt. In der also 132 junge Gehilfen. Diese Zahl entspricht allerdings
ung Abteilung B fiel auf die Herren Bauer und Mansfeld je ein nicht derjenigen der in dem betreffenden Zeitraume iiber-
iner Preis. Die hinter den Erwartungen zuriickgebliebene An- haupt in Miinchen Neuausgelernten; eine Anzahl der letz-
;ine zahl der eingelieferten Arbeiten wurde einmal mit dem terenunlerziehensichderPriifungnicht,weileinZwanghier-
tatt. augenblicklich regen Geschaftsgang in Magdeburg erklart, zu nicht ausgeiibt werden kannunddarf. Fiir die Priifungen
der zum andern mit dem zur Verwendung gestellten Material, wurden in dankenswerterWeise von verschiedenen Firmen-
leit, das nur in auBerster Beschrankung vorhanden war. Von inhabern ihre Druckereilokale zur Verfugung gestellt. Das
von verschiedenen Seiten wurden erfreulicherweise noch Ar- Priifungsprogramm ist in je einen theoretischen und prak-
lich beiten angekiindigt zum Weiterversandt nach Briissel, die tischen Teil gegliedert; fur die Setzer besteht der erstere
ner ausdiesem Grunde bis zum Einlieferungstermin noch nicht in einem Diktando und im AusschieBen von Formen, der
ten, fertiggestellt werden konnten. Das 6. Stiftungsfest findet ietztere in der Herstellung von glattem Satz nach gut ge-
den am 3. Dezember in Gestalt eines Herrenabends statt, zu schriebenem Manuskript und in der Vorlage von Abziigen
nen dem eine Festansprache des Vorsitzenden iiber die An- selbstgesetzter Tabellen, Akzidenzen usw. Die Drucker
Am forderungen der modernen Zeit an den Buchdruck auf dem werden im theoretischen Teil auf allgemeine Maschinen-
dalJ Programm steht. E. K. kunde, Behandlung und Mischen der Farben, AusschieBen^
ihe- Mannheim. Frisches Leben herrscht seit der Eroffnung sowie GuB und Behandlung der Walzen gepriift, der prak-
tels des diesjahrigen Zeichenlehrgangs in dem Vereinslokal tische Teil erstreckt sich auf den Druck von Werken und
iten des Graphischen Klubs Mannheim-Ludwigshafen, der zum Akzidenzen, Zurichtungvonlllustrationen nach vorgelegten
der ersten Male einen Zeichenlehrer von Fach als Lehrer hat, Abdriicken, sowie auf FormenschlieBen und praktische
fer- dessen Forderung von den Teilnehmern gleichmaBig ge- Aufgaben an der Maschine. Die Ergebnisse der bisherigen
ror- tragen wird. Bisher hatten wohlbegabte Berufsangehorige Priifungen sind unter den gegenwartigen Ausbildungsver-
ine sich in den Dienst der guten Sache gestellt und die Leitung haltnissen immer noch zufriedenstellende zu nennen: es
ten des Lehrganges iibernommen, ohne fiir ihre Bemiihungen schlossen 59 Prozent der Priiflinge mit befriedigenden,
die jemals etwas zu beanspruchen. Diesmal muBte von jedem 41 Prozent mit weniger guten Leistungen ab. Es ist dabei
zu Teilnehmer gleich ein entsprechender Betrag hinterlegt allerdings zu bedenken, daB die Anforderungen an die
reil werden. Die MutmaBung, daB dadurch der Besuch ein Kenntnisse der Priiflinge durchaus nicht hoch geschraubt
and schwacher werden wiirde, hat sich nicht bewahrheitet, im wurden, weil der PriifungsausschuB eben mit der Tatsache
im- Gegenteil, es ist sogar der vorjahrige gute Besuch iiber- rechnen mufite, daB die Ausbildung in den einzelnen
rag fliigelt worden. Ferner ist das Bestreben vorhandenfiir Druckereieneinesehrungleiche,teilweisesogareineauBerst
er- das geleistete Geld auch etwas zu Iernen und moglichst mangelhafte ist. Hierin Wandel zu schaffen wird die Auf-
en: keine Unterrichtsstunde zu versaumen. Es ware zu wiin- gabe derzugriindendenLehrlings-Fachschulesein, wahrend
hr- schen, wenn dieser unbestreitbare Erfolg fiir andre graphi- fur die weitere Ausbildung der jungen Gehilfen durch die
ller sche Vereinigungen ein Ansporn ware, ein Gleiches zu Typographische Gesellschaft nach allerMoglichkeit gesorgt
ind tun. Die Heidelberger Graphische Vereinigung wird in wird. Dem lehrreichen Vortrage folgte eine lebhafte Aus-
ine niichsterZeit kommen, urn dieArbeitsweise in den Zeichen- sprache, in welcher besonders Herr Miller als Mitglied des
ien stunden kennen zu Iernen. - Ein Wunsch besteht zwar Priifungsausschusses die mangelhafte Lehrlingsausbildung
immer noch, namlich der, fiir die Arbeitssitzung einen seitens mancher gewissenloser Geschaftsinhaber scharf
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