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harmonische Gesamtwirkung erzielt worden. Zu dem sehr
gut gesetzten Gedichtsatz und dem fortlaufenden Satz ist
die Huppsche Neudeutsch verwendet worden, die in gutem
Einklang mit dem Buchschmuck steht. Die Beilage, welche
die FirmaTheodor Lampart in Augsburg diesem Hefte bei-
gegeben hat, bringt zwei Proben aus dem Werk, die mein
Lob iiber die vorzugliche technische Ausfiihrung bestatigen
werden. Technik und Kunst haben sohin in gemeinschaft-
licher Arbeit ein Werk geschaffen, das mit vollem Recht
zu den besten Erzeugnissen der neuzeitlichen Buchkunst
zu rechnen ist und das dem Kiinstler, dem Verleger und
vor allem auch dem Drucker nur Ehre macht. A. W.
L. Brades illustr. Bachbinderbuch. Vierte, vollst. neu
bearb. Auflage von Hans Bauer. Halle a. S. Verlag von
Wilh. Knapp. Preis M. 8. Wie der Verfasser im Vorworte
sagt, ist das vorliegende Buch eine vollstiindige Neubear-
beitung und fiihrt nur noch den Namen des im Jahre 1882
zum letzten Male erschienenen Buchbinderbuches von L.
Brade. Vieles hat sich wahrend dieser Zeit geandert und
dem will das Buch Rechnung tragen. Es bringt einen kurzen
Uberblick iiber die Geschichte des Bucheinbandes und be-
handelt dann die Technik des Einbandes, wie sie im GroB-
und Kleinbetrieb und in der Kunstbuchbinderei geubt wird.
Ein reiches Bildermaterial begleitet die Ausfiihrungen. DaB
das Buch einem Bediirfnisse entspricht, kann nicht gesagt
werden; es lehnt sich zu viel an seine Vorganger an. Wir
benotigen heute ein Buch, das uns auf einem speziellen
Gebiete das Beste bringt und das die Grenzen eines solchen
Gebietes nicht verwischt. E. St.
Die Chromo-Lithographie mit besonderer Beriicksich-
tigung der modernen auf photographischenGrundlagen be-
ruhenden Verfahren und der Technik des Aluminium-
drucks. Von Friedrich Hesse, k. k. Oberfaktor der k. k. Hof-
und Staatsdruckerei in Wien. Halle a. S. 1904. Verlag von
Wilhelm Knapp. Erscheint in 10 Lieferungen a M. 1.50. Die
mir vorliegenden drei ersten Lieferungen erbringen den
Beweis, daB der im Prospekt angekiindigte Stoff eine klare
und fachliche Behandlung erfahrt, so daB das vollstandige
Werk fiir alle Chromolithographen, sowie diejenigen, wel
che mit der Chromolithographie in Beriihrung kommen,
von nicht zu unterschatzendem Werte sein wird. Mit der
Vervollkommnung und Ausgestaltung der graphischen Re-
produktionsmethoden hat sich natiirlich auch eine Er-
weiterung der Anwendungsweisen vollzogen, es ist daher
mit besonderer Freude zu begriifien, dafl auch die An-
wendung der photographischen Hilfsmittel eine eingehende
Beachtung fanden. Dies hatte zur Folge, daB der Text fiir
die zweite Auflage eine ganzliche Umarbeitung, sowie eine
Erweiterung erfuhr, die jedem, der die erste Auflage des
trefflichen Buches kennt, sofort auffallen muB. In den drei
ersten Heften schildert der als tiichtiger Fachmann be-
kannte Verfasser zunachst in einer Einleitung das Wesen
der lithographischen Technik, sowie die Lithographie als
farbiges Reproduktionsmittel. Dann wird in dem ersten
Abschnitt und zwar in vier Kapiteln die Chromolithographie
eingehend behandelt. Zunachst wird der Leser mit den
Tragern des lithographischen Druckkomplexes, dem Litho-
graphiestein und seinen Ersatzmitteln, den Zeichenmate-
rialien, Instrumenten und Utensilien, den Chemikalien und
sonstigen Materialien, sowie dem Paus-, Autographie- und
Steinpapier vertraut gemacht, dann werden die mecha-
nischen und chemischen Praparationen des Lithographie-
steines, ferner die lithographischen Zeichenmethoden und
im letzten Kapitel die lithographischen Farbendruckmetho-
den geschildert. Jedes Heft bringt im Text zahlreiche
Illustrationen, ferner je zwei ein- oder mehrfarbige Kunst-
beilagen, die in technischer Hinsicht ganz vorziiglich sind.
Die weiteren Hefte sollen die Chromolithographie mit
photographischer Grundlage, den Chromodruck und im
letzten Abschnitt die Chromo-Algraphie behandeln. Ich
bin der festen Uberzeugung, daB der Verfasser auch der
Bearbeitung der weiteren Lieferungen die gleich treffliche
und sachgemaBe Behandlung zu teil werden laBt, so dafi
ich jetzt schon sowohl jedem praktischen Fachmann, wie
auch den Kiinstlern, die sich mit der Originallithographie
befassen, und den vielen Freunden der Lithographie die
Anschaffung der einzelnen Lieferungen angelegentlichst
empfehlen kann. Sie alle werden manchen wertvollen Wink
und AufschluB finden. Die einfache aber dabei doch sehr
gute technische Ausstattung der vorliegenden Hefte ver-
dient ebenfalls voile Anerkennung. C. S.
Citochromie. Das Gemalde eines Christuskopfes, das
angeblich einejugendarbeit Diirers sein soli, ist inOriginal-
groBe von Dr. E. Albert u. Co. nach dem Citochromiever-
fahren vervielfaltigt worden. Die Wiedergabe des Bildes,
dessen Format 43x31 cm betragt, ist eine vorzugliche
Leistung, was in Anbetracht der vorhandenen Schwierig-
keiten doppelt anerkennenswert ist. Interessant ist die
Darstellungsweise noch deshalb, weil auBer der Cito
chromie auch Reliefklischees und Albertgalvanos, alle drei
Verfahren Erfindungen von Dr. Albert, zur Anwendung ge-
kommen sind und sich durchaus bewahrt haben. DerSchnell-
pressenauflagedruck ist, wie aus den Drucken, die ich von
verschiedensten Seiten zu sehen Gelegenheit hatte, gleich-
maBig schon. Der Druck erfolgte ohne jede Zurichtung
von den Albertgalvanos, die von Bleimatrizen gewonnen
werden und vorziigliches Passen gewahrleisten. Ad.
W Gliiclcwunsch- und Geschaftskarten. Neuheiten fiir
1904/1905. Von der Hof-Buch- und Steindruckerei H. Hoh-
mann in Darmstadt Iiegt ein Musterbuch mit Gluckwunsch-
und Geschaftskarten vor, die als ganz hervorragende kiinst-
Ierische Leistungen bezeichnetwerden miissen. DieKarten
sind nach Entwiirfen von Paul Haustein, Gustav Nitsche,
J. V. Cissarz, Prof. J. M. Olbrich und Ernst Liebermann
sauber und sorgfaltig ausgefiihrt. Ganz besonders schon
in Farbe und Zeichnung sind die vier Gliickwunschkarten
von J. V. Cissarz. Paul Haustein ist neben drei Gliick
wunschkarten auch noch mit zwei ganz ausgezeichneten
Geschaftskarten vertreten. Den Karten kann nur weiteste
Verbreitung gewiinscht werden und seien daher auch vor
allem denjenigen Geschaften angelegentlichst empfohlen,
die beim bevorstehenden Jahreswechsel Bedarf an Gliick-
wunsch- oder Blanko-Karten haben. Die Hohmannsche
Hof-Buch- und Steindruckerei aber hat sich mit der Her-
ausgabe dieses Neuheitenheftes ein besonderes Verdienst
erworben, dem alle Anerkennung gebiihrt. A. W.
W Eine Adrefikarte, die recht geschmackvoll und in den
Farben fein abgetont ist, stellt der Leistungsfahigkeit der
Buch- und Kunstdruckerei J. Adolf Schwarz in Lindenberg
i. bayr.Allgau das beste Zeugnis aus. Diese Firma bestrebt
sich in anzuerkennender Weise ihren Erzeugnissen eine
kiinstlerische Ausstattung zu geben, zumeist unter ge-
schmackvoller Verwendung von rein typographischem
Material und unter Aufwendung nur geringer Mittel. H. S.
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