jDimn&ruifepapíere Von Fritz Hoyer
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Die Dünndruckpapiere werden oFt kurz
ais Bibeldruckpapiere bezeichnet. Das
Quadratmetergewicht der sehr düanen Pa<
piere betragt hochstens 40 g und gebt 111
vielen Fallen bis zu 2y g berunter. Durch
geeignete Faserauswahl und entsprechen;
den FüllstoíFzusatz sind die Papiere un;
durchscheinend gemacht, so daB ein bei#
derseitiges Bedrucken moglich ist, ohne
daB der Druck nach der Rückseite bin
durcbscheint. Um bei dem bohen Fülb
stoíFgehalt ein Stauben zu vermeiden, sind
nur solche FüllstoíFe zu verwenden, die sich
auch bei groBen Mengen im Fasergefüge
halten, wahrend die Fasermischungen ge;
eignet sein müssen, einen groBeren Fülb
stoíFgehalt aufzunehmen. Die verwendeten
FüllstoíFe verleihen dem Papier einen be;
sonderen Charakter, wiezumBeispiel Titán;
weiB und ahnliche, sind aber im Ver;
haltnis zu den sonst gebrauchlichen Fülb
stofFen sehr teuer. Der verhaltnismáBig
bobe Preis der Dünndruck; oder Bibeb
papiere vertragt die Verwendung besserer
und teuerer FüllstoíFe. Ahnliche Sorgfalt
muB man bei der Auswahl der FaserstoíFe
walten lassenin erster Linie kommen
lange und feste Fasern in Anwendung, also
besonders gute HolzzellstoíFe und Lumpen;
fasern, wahrend StrohzellstoíF und Holz;
schliíF ganz ungeeignet sind. StrohzellstoíF
würde das Papier zu sehr durchscheinend
machen, Holzschliff hingegen die Trans;
parenz wohl sehr stark herabmindern, ware
aber selbst in den allerfeinstenSorten nur zu
geringenDünndruckpapierenverwendbar.
Heute werden zahlreiche Sorten Dünn;
druckpapiere hergestellt, die nicht nur aus
Hadern bestehen, sondern mehr oder min»
der groBe ZellstoíFbeimengungen haben.
DasBibeldruckpapier dürfte aus dem India»
papier hervorgegangen sein, einem hundert»
prozentigenHadernpapier, das man anfang»
lich nur inEngland erzeugte. DerhohePreis
solcher Erzeugnisse war der AnlaB, diese
Papiere mit Surrogaten, also mit geeigneten
ZellstoíFen aus Holz, herzustellen. Man hat
alie moglichen StofFzusammensetzungen,
auch reine ZellstoíFpapiere. Für erstklassige
Erzeugnisse,die man wirklich ais Bibeldruck»
papier bezeichnen kann, wird man aber
immer noch reines Hadernpapier wahlen.
Um den angestrebten Erfolg zu erreichen,
muB die Auswahl der Fasern vorsichtig ge»
Federzeichnungen zu der demnachst erscheinenden bebilderten AusgabeFélix Dahn, Ein Kampf um Rom (Verlag Breitkopf Hartel, Leipzig)