J3ueh- und SteirxdFuekcF
Okt. 1923
DEUTSCHER BUCH- UND STEINDRUCKER
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ber letzten brei Dezennien kann i- Jahrgang. No.i.^
sich bem Aufbliihen ber ganzen
graphischen Inbustrie an bie Seite
stellen.
Wir reprobuzieren Titelblatt
unb erste Seite bes ersten Heftes,
wie wir es im Oktober 1894 ver-
offentlichten, unb bokumentieren
baburch bas Erreichte. Die kfinst-
lerische Einfachheit charakterisiert
bie bessere Drucksache von heute,
unb ber Vergleich mit ber kom-
plizierten Ornamentik zeigt so
recht, welche Bahnen bamals ber
Zeitgeschmack wanbelte.
Auch aus ben Graphischen
Feierstunden bes ersten Banbes
bringen wir eine Reprobuktion
ber Seite „AUerhanb Papier- unb
Druckwitz" als Beilage, bie be-
sonbers interessant wirb burch
bie Tatsache, baB sie auf bem
Wege bes Manulverfahrens her-
gestellt ist. Die bekannte Firma
Max Ullmann in Zwickau hat
bie Arbeit im Hanbumbrehen er-
lebigt. Unsere Druckerei Otto
Gutsmann in Breslau, bie ben
D. B.- u. St. seit Bestehen bruckt,
war nicht mehr imstanbe, nach
so vielen jahren bie Seite nach-
zusetzen.
Wenn man in bie jahre zurfick-
schaut, erstaunt man tiber ben
Wechsel, ber sich schon innerhalb
ber Lebenszeit unseres Blattes
vollzogen hat. Es gab vor breiBig
jahren nodi keine Setzmaschinen
in Deutschlanb, man wuBte nichts
von Offset- unb Tiefbruck. Was
mag bie Zukunft fur bie graphi
schen Kiinste bringen? Die In
bustrie jebenfalls rastet unb
rostet nicht. Audi wir nicht.
Wir banken ben vielen Freunben, bie uns bereits
ihre Gluckwunsche zum Eintritt in bas breiBigste
Jahr ausgesprochen haben, unb geben bie Ver-
sidierung, baB wir alle Anstrengungen machen
werben, bas Ansehen unserer Zeitschrift zu erhalten
unb bas Gebiet ihrer Verbreitung auszubehnen.
Zum Festefeiern ist nicht bie Zeit, wenn ber
Feinb im Lanbe steht. Wir bleiben baher bei
unserer Arbeit unb fahren fort, ber beutschen
graphischen Fachwirtschaft ein gutes Fadiblatt im
besten Sinne bes Wortes an bie Hanb zu geben.
Der D. B.- u. St. nimmt einen wichtigen Platz in
ber graphischen Inbustrie ein, er gehort zur Aus-
rfistung einer jeben Firma, bie etwas auf ihre Er-
zeugnisse halt unb bie bem Fortschritt hulbigt.
Die beste Maschineneinrichtung, bas brauchbarste
Personal, alles nfitzt nichts, wenn nicht bie letzten
Erfahrungen auf technischem Gebiete ber Firma
Deutseher
Monatlictier Bericht fiber die Graphischen Kiinste and deren terwandte Geschafts-Zweige.
Geschafts-Stelle: Berlin W 57. Dennewitz-Strasse 19.
Zur Einfuhrung.
Wie der Buchdrucker den Buch~
handel sich nutzbar machen kann.
nutzbar gemacht werben. Unb biese vermittelt nur
bas Fachblatt als billigster Mitarbeiter.
Seit Begriinbung unserer Monatsschrift ist es
eine unserer Hauptaufgaben gewesen, ber einen
hohen Rang in ber Weltinbustrie einnehmenben
graphischen Inbustrie Deutschlanbs, ©sterreichs unb
ber Schweiz nicht bloB bas Terrain zu sichern, auf
bessen Beackerung sie ben ersten unb ureigensten
Anspruch hat, sonbern ihr audi bie Bahnen, bie sie
nach fremben Lanbern schon gefunben hat, ver-
breitern unb ebnen zu helfen, unb zwar beibes mit
alien Kraften unb Mitteln, fiber bie ein technisches
journal nur irgenb verftigen kann unb barf. Wir
benken hierbei an unsere frembsprachigen Export-
ausgaben, von benen bie spanische in Vorbereitung
ist. Alles, was barfiber zu sagen ist, vermitteln ber
Sonberprospekt im Heft unb bie beiben Aufsatze
fiber Spanien unb Sfibamerika.
Verlag und Schriftleitung.
October 1894.
r.rscneiiumonuxiicn ivosieiaurcn aie f09i Dezogen (Fost-Xeltungs- Ausser dem Abonnemen
Preisliste No. 1776a), sowie bei directer Zusendung unter Kreuz- und 8teindruckereiensowie an Firmen vcrwandter GeSchafts-
band jahrlich3Mk Einzelne Nummer 30 Pf. - Anzeigen-Gebuhr i zweige In Deufachland. Oestreich-Ungarn, Grossbrltannlen, Frank-
Nonparellle-Spaltcnzeile 40 Pf., Stellen-Gesuche und 8tellen-Ange- j reich, Spanien, der Schweiz, Skandinavien, Danemark, Holland,
bote 15 Ff. die Zeile. Beilagen-Gebiihr nach Uebereinkommen I Russland, Amerika etc. nach vorhandenem Adrcssen -Material
"Wir machen unsere geehrten Leser besonders darauf aufmerksam, dass, wenn ihnen an
einer r€CJ£lm3SSic$6ll ^usendurtg des "Deutseher Buch- und Steindrucker" gelegen ist, sie bei
der nachsten Postanstalt vom 1. Januar 1895 ab Oder bei der Geschafts-Stelle, Berlin "W 57,
Dennewitz-Strasse 19, fur ein Jahr zu 3 Mk. abonniren sollten. Der jU)0nnent erhalt
alle Jext-J3eilagen, die der wechselweise Gratis-Bezug nicht vollstandig in sich schliesst,
denn die Nummer fiir Gratis-Yersand soli ein Gewicht von 50 Gramm nicht (iberschreiten.
An Fachblftttern for die graphischen Gewerbe Lst In
Deutschland sicherlicb kein Mangelund von zehn Leuten,
allerdings Interessenten. denen wir seit Bekanntwerden
unseres Projects entgegen getreten sind, sprechen uns neun
die Existenz - Berechtigung ab. Dies ist uns aber gerade
ein Beweis dafQr, wie wenig AnsprQche die meisten unserer
deutschen Drucker an die bereits existirenden Blatter
bis jetzt gestellt, und wie wenig Kenntniss sie von der
grossen internationalen Fachpresse haben!
Berlin, als Metropole und grOsster Platz der deutschen
Druck-Industrie ufld der damit verbundenen Zweige, besitzt
noch kein irgend erwahnenswerthes Fachblatt. Es wird
unser Bestreben sein, ein Blatt zu schaffen, das dem
In- und Auslande gegenOber reprasentationsfahig wird.
Wir werden weder finanzielle noch geistige Opfer scheuen,
um das uns gesetzte Ziel zu erreichen, erwarten aber
dafUr eine rege Mitarbeiterschaft aller befahigten Collegen
und Leser, und werden wir jede Hilfe in Rath oder Schrift
dankbar annehmen. Diejenigen Leser, welche wahrend
der letzten 10 bis 15 Jahre das Aufsteigen und langsame
Einschlafen vieler mit farbigen Beilagen kQnstlerisch aus-
gestatteter Fachjournale diesseits und jenseits des Oceans
beobachtet haben, milssen den Eindruck gewinnen. dass
die Druckerwelt sehr schwer zufriedenzustellen ist. Es
mag dies wohl hauptsachlich darin seinen Grund haben,
dass, da sie selbst Erzeugerin solcher Drucksachen ist,
sie mit der Zeit das Interesse und die Bewunderung an
solchen bunten Beilagen verliert. Herausgeber dieses
Blattes ist Buchdrucker und hat sich seine Kenntnisse in
den grOssten Officinen Deutschlands, Frankreichs und
Englands erworben, und durch seine spatere vieljahrige
gescbaflliche Thatigkeit hat er gefunden. dass die Drucker
welt aus im Allgememen praktischen und zielbewussten
Mannern besteht, die auf unnQtze, nicht zu verwecthende
und nur mit grosser Mtlhe und grossen Kosten herzu-
stellende GlanzstQcke nichts geben! Diese Erfahrung hat
uns veranlasst, diesem Blatte einen einfachen Titel zu
geben und dann zu dem Vorhaben ermuntert, qui
praktisch zu verwerthende Informationen, II lust ration© n,
Satzbeispiele und Entwtirfe zu bringen. Auch werden wu-
bemQht sein. neben Correspondenzen aus dem Reiche.
auch interessante aus dem Auslande zu bringen. Wir
bitten alle unsere Leser, unser neues Fachblatt mit Wohl
wollen zu empfangen, sowie um freundliche Nachsioht.
denn der Anfang eines solchen Unternebmens kann nicht
gleicb Allem gerecht werden.
BERLIN, im October 1894. 4
Die Gesehalls-Stelle
des "Deutseher Bach* and Steindracker."
MP* In nachster Nummer verOffentlichen wir aus
bekannter Feder einen ftlr den Buchdrucker sehr inter-
essanten ArtikeL
Winke and Wege zur Aasdehnang des Geschftfts*
krelses and bessere Natzbarmachang des
lin Drnckgeschfift steckenden Kapltals.
Wir unterlassen nicht, schon heute darauf aufmerksam
zu machen