DEUTSCHER BUCH- UND STEINDRUCKER
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Hier, wo es neben einem exakten, genauen Schnitt
auch auf bie Bewaltigung hochster quantitativer Lei-
slungen ankommt, ist bie „Recorb" gerabezu ein unent-
behrlicher Heifer.
Um ben Patent-Schnellschneiber fiir bie mannig-
fachslen Ansprfiche, fiir Klein-, Mittel- unb GroBbetrieb,
in gleicher Weise geeignet zu machen, hat bie Firma
Karl Krause audi kleinere Typen anfertigen lassen.
Von biesen sinb in grofierer Zahl bisher hauptsachlich
bie Mobelle A 74 D unb A 74 D h in Betrieb. Die
kleinste Type bes Patent - Schnellschneibers, bie
Mobelle A-C, sinb ebenfalls fertiggestellt unb bereits
in einigen Exemplaren abgeliefert worben. Der Krause-
Patent-Schnellschneiber A-C, ber ebenfalls fiir Kraft-
unb Hanbbetrieb eingerichtet ist, biirfte bie Universal-
Schneibemaschine bes kleinen unb mitlleren Buch-
brudcers unb Buchbinbers iiberhaupt werben.
Von Interesse biirfte fiir bie Fachwelt schlieBlich
noch sein, baB bie Firma Karl Krause von ihrem
Patent-Schnellschneiber eine ganz groBe, sdiwereType,
A-K, bemnachst auf ben Markt bringt unb bamit ihre
Patent-Schnellschneiberserie gewissermaBen zu einer
ganzen Familie von Schneibemaschinen ausgebaut hat,
bie fiir geringste wie fiir schwerste Beanspruchungen
in ber ganzen graphischen Inbustrie geeignet ist. Auf
biese Weise erhalt bas Gewerbe ein Schneibwerkzeug,
bas im Sinne mobernster Technik unb Wirtschaftsweise
zur Erhohung seiner Rentabilitat beitragen wirb.
Die bewahrten Konstruktionen ber Firma Kohl-
bach Co. in Leipzig-Lindenau, beren langjahrige
Spezialitat bie Fabrikation von Fladibronziermaschinen
bilbet, haben in ber gesamten Fachwelt Bewunberung
hervorgerufen. Der Name „Kohma" hat einen guten
Ruf, er verbiirgt mit ben neuesten Verbesserungen
bie groBten Vorteile unb Vorziige. Es lohnt sich sicher-
lich fiir Interessenten, sich ben neuesten Katalog senben
zu lassen.
Eine kleine Akzibenz- Liniiermaschine unter ber
Bezeichnung „Kleine Ideal" bringt bie Firma Friedrich
Siehring, Liniier - Maschinenfabrik, Leipzig-Schl., im
Januar 1924 in ben Hanbel. Die Masdiine hat bei
einem Zylinberumfange von 80 cm brei Farbwerke
unb eine Liniierbreite von 60 cm. Vielseitigkeit in ber
Verwenbung ist baburch gewahrleistet. Man kann mit
Recht sagen, baB hier eine Maschine geschaffen wurbe,
bie einem tatsachlichen Bebiirfnisse entspridit.
Die Maschinenbanbweberei Gebriider Koter in
Leipzig-Lindenau befafit sich seit Jahren mit ber Her-
stellung von Maschinenbanbern fiir alle graphischen
Inbustriezweige unb genieBt ben Weltruf, ber ihr als
Spezialfirma zukommt. In alien Lanbern ber Erbe
hat sie ihre Geschaftsfreunbe burch Lieferung erster
Qualitatsware erworben. In letzter Zeit ist biesem
Hause noch eine Sonberabteilung zur Herstellung
enbloser Banber fiir bie Zigaretteninbustrie ange-
gliebert worben.
Wir machen auch noch auf bie Anzeige ber Firma
Dr. Graf Comp., Chemische Fabrik, Neubabelsberg,
im vorliegenben Heft aufmerksam. Dr. Grafs Leinol-
Lithographie-Firnis so wie insbesonbere Dr. Grafs
Offsetfirnis werben von zahlreichen fiihrenben Kunst-
anstalten unb Offsetbruckereien mit groBem Erfolg
unb Zufriebenheit verarbeitet. Dr. Grafs Lithophine
(hochwertige Auswaschtinktur), nur aus besten Mate-
rialien hergestellt, ist ein erstklassiges Probukt unb
stellt ein technisches Hilfsmittel auf bem gesamten
Gebiete bes Aluminium-, Stein- unb Offsetbrucks bar,
welches jeber Fachmann unbebingt probieren muB.
Unerreicht in ihrer Prazision unb Ausstattung sinb
bie von ber bekannten Firma Fferlango A.-G. in Wien
konstruierten Reprobuktions-Kameras. Nach jahr-
zehntelangen Erfahrungen werben Kameras hergestellt,
bie alle erbenklichen Vorteile unb Verwenbungsmog-
lichkeiten fiir Halbton- unb Stridimanier, Autotypie unb
Farbenbruckreprobuktionen aufweisen. Eine von ge-
nannter Firma kostenlos versanbte Preisliste gibt burch
Abbilbung unb Beschreibung genaue Aufschliisse.
Last not least etwas sehr spat zwar gelangte
ich in ben Besitz bes Auftrags, auch ben Neuerungen
bes Kempewerks in Niirnberg eine liebevolle Behanb-
lung angebeihen zu lassen. Dazu fehlt eigentlich bie
Zeit, um sich bie alien unb neuen Fabrikate bieser
Firma wenigstens fliichtig zu vergegenwartigen; benn
bie Rebaktionsbemerkung: Eilt! eilt! bebarf unter
alien Umstanben ber Beachtung, soli bas Kempewerk
nicht braufien bleiben. Darauf mochte es ber Ver-
fasser um so weniger ankommen lassen, als er bem
Griinber ber heutigen Weltfirma schon vor langen
Jahren wieberholt geschaftlich begegnete unb ihm in
mancher Hinsicht zu Dank verpflichtet ist. Karl
Kempe sen. war ein Buchbrudcer von echtem Schrot
unb Korn, ber sein Fach gut verstanb unb ben vielen
Lernbeflissenen von seinen alles umfassenben Kennt-
nissen manches abgeben konnte, weil in seinem bamals
noch jungen Unternehmen alle Faben ber Kunbschaft
fiber mangelhafte Matrizen unb bito Platten nebst
vielen anberm zusammenliefen. Das wirb wohl audi
heute noch ber Fall sein, nachbem ber nimmermfibe
Meister schon langst zur Ruhe ging. Die Dichterworte:
„Was bu ererbt von beinen Vatern hast, erwirb es,
um es zu besitzen", sie sinb innerhalb bes Kempe
werks allezeit lebenbig geblieben ber Geist Karl
Kempes beherrscht audi heute noch biese Muster-
anstalt fiir bie Klischeefabrikation unb bie verwanbten
Zweige, bavon kann sich ber Beschauer jeberzeit an
Ort unb Stelle Uberzeugen. Natfirlich wirb auf biesem
Terrain immer mehr Neues unb Praktisches ersonnen,
um bas Giefien unb HintergieBen ber Platten, bas
Fertigmachen ber Druckstocke unb Pragen ber Matrizen
sowie alle Stufen ber Kleineisen- unb Stegefabrikation
immer mehr zu vereinfachen, zu verbilligen unb zu
beschleunigen. Aus alien biesen Fabrikationszweigen
soli nur bas Wichtigste herausgegriffen weiben. Bei
ben wieberholten Besuchen im Kempewerk hat man
stets vor neuen Einbrficken gestanben, wenn bas Alte
mit bem Neuen in ben Vergleich kam. Das Alle hatte
auch seine voile Berechtigung: benn als Karl Kempe
seinen ersten „Wibber"-Apparat im jahre 1888 paten-
tieren lieB, ba ahnte er wohl kaum, bafi bieses im
Deutsdien Museum in Mfinchen zur Aufstellung ge-
kommene Instrument seinen Namen in alle Weltteile
tragen wfirbe. Dieser „Wibber" besitzt fibrigens schon
bie Gasheizung.
Durch bas Auftreten Karl Kempes wurbe bie
Stereotypie ungemein befruchtet, inbem er alle Hilfs-
maschinen unb Utensilien fiir bieselbe unb ben Stereo-
typenbruck selbst zu verbessern anting. Er wurbe
auf Grunb seiner praktischen Erfahrungen als Buch-
brucker ber eifrigste Verfechter ber Eisenunterlagen
fiir bie Stereotyp- unb Atzplatten. Es stfinbe wohl
besser um manche Druckerei, wenn sie bieses Material
in geniigenber Weise berficksichtigt hatte.