on rund 725 Anschlag
stellen des GrolvKölner
Wirtschaftsraumes
Auskunff- und KosfenanschJage
durch Anschlag werbeab+eilung-
des Werbeamtes der
Hansesïadt Köln Ruf 210Z11 Oq6-7q?)
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Wilhelm H. Lange gewesen, die geschichtlichen Er-
scheinungen und Wandlungen der Hand- und Druck-
schriften in einer ebenso gründlichen wie anschau-
lichen „Kleinen Schriftfibel" (Mit zahlreichen Bei-
spielen. Verlag Rütten Loening, Potsdam. Kart.
RM. 2,50) zusammenzufassen. Lange sagt selbst in
seinem Nachwoirt, da6 er nicht den Ehrgeiz hatte,
Neues zu bringen. Das ist wohl auch kaum bei dem
Hochstand unserer palaographischen Wissenschaf
ten und historischen Schriftenkunde möglich. Aber
er hat aus reicher Kenntnis und mit wahrer Liebe zu
den Gegenstanden den geschichtlichen und gegen-
wartigen Stoff übersichtlich, klar und eindringlich
dargestellt: die Vorstufen ebenso wie die Ent-
stehung der abendlandischen Alphabete, den Werde-
gang einer Druckschrift wie ihre Aesthetik und We-
senhaftigkeit als formbildendes Element in der Hand
der Buchdrucker. Viele Schriftbeispiele aus vier
Jahrtausenden sind dem gehaltvollen Fibelbandchen
beigegeben, das allen Fachgenossen und darüber
hinaus allen denen, die sich über Schrift und ihre
künstlerische Aufgabe unterrichten wollen, nach-
drücklichst empfohlen sei. WaitherG. Oschiiewski
Meisterbildnisse der Dürerzeit. Die deutsche Bildnis-
kunst um 1500 bis 1530 ist eine der machtvollsten
Auspragungen eines neuen und lebenstüchtigen Zeit-
alters, in dem der Mensch den Menschen neu ent-
deckte. Wohl ist die Blüte dieser fruchtbaren Epoche
altdeutscher Malerei kurz gewesen, um so starker
empfinden wir die Loslösung aus überkommenen
Bindungen, vor allem aus der mythischen Strenge
und Typisierung der Menschengestalt des christlichen
Mittelalters. Dürer steht am Anfang dieser Neu-
begründung. Ihm verdanken wir die Entfaltung eines
gröBeren Natursinnes, aus dem erst das persönliche
Bildnis wachsen konnte, das Menschen lebenswahr
darstellte, die wirklich gelebt haben. Werner Hager
hat aus der Fülle der Meisterwerke der Dürer, Grien,
Grünewald, Cranach, Burgkma.ir, Holbein, Huber,'
Strigel, Amberger eine auBerst sorgfaltige Auswahl
gegeben, die in ihrer Geschlossenheit und künstle-
risch-geschichtlichen Dokumentation von überraschen-
der Wirkung ist. (Werner Hager, Meisterbildnisse
der Dürerzeit. 84 Tafeln, mit einführendem Text und
Erlauterungen. Verlag Wilhelm Frick, Wien Ganz-
leinen RM. 8,50.) WaltherG. Oschiiewski
Europaische Malerei in neuer Sicht. An 220 Meister-
werken der Berliner Gemaldegalerie, die deren
eigentlichen Ruhm begründet haben, zeigt Alfred
Hentzen die geistige und künstlerische Verwirk-
lichung des Vollendeten der abendlandischen Ma
lerei. Der vorliegende Band Meisterwerke der euro-
paischen Malerei (Verlag Gebr. Mann, Berlin. Geb.
RM. 7,50), der im wesentlichen das 13.-16. Jahr-
hundert aller Schulen, dem Zeit- und Auftraggebun-
denen entrückt, umfaBt, ist bezeichnend für die
neuen Wertzumessungen, mit denen der unvergang-
liche Kunstbesitz aus dem Geist des Heute sichtbar
gemacht wird. Auch das Kunsterlebnis unterliegt
dem Wandel der Zeiten. Manches, was unsere
Vater liebten, ist heute in den Hintergrund getreten;
vieles, was man bisher unter dem Reichtum der Ber
liner Bilderschatze übersah oder weniger beachtete,