Die Werbung der Stein-
druckerei de Jong&Co.
The Advertising of the
Lithographic Print-Shop
de Jong&Co.
La Publicité de la Litho-
graphie de Jong&Co.
steendrukkerij de Jong Co
Nicht Offset-, sondern Steindruckerei de
Jong Co. nennt sich eines der gröBten
Unternehmen dieser Art in ffolland. Natür-
Iich wird nur noch in Ausnahmefallen auf
Stein gedruckt, denn es ist ein kommerziel-
les Unternehmen, das erfolgreich den neu-
zeitlichen Druckanforderungen gerecht wird.
Das Handwerkliche wird jedoch bei aller
Technisierung nicht vergessen, denn nur mit
gröBter manueller Fertigkeit werden im
Druckereibetrieb Höchstleistungen erreicht.
Es gibt kleinere Druckereien, die den Künst-
ler persönlich auf dem Stein oder der Platte
zeichnen lassen. Bei grofien Druckereien
wird kaum einem Künstler erlaubt, den
Druck persönlich zu überwachen. In der
Steendrukkerij de Jong Co. ist es nicht nur
erlaubt, sondern erwünscht. Die Werbung
dieser Firma ist einmalig, sie besteht zum
gröBten Teil aus Kunstausstellungen, die sie
jeden Monat in ihrer Kantine veranstaltet.
Haufig sind es avantgardistische Ausstellun-
gen von Malern, Bildhauern, Architekten,
Graphikern, Photographen und anderen
Künstlern. Ebenso gab es eine Ausstellung,
in der Apfelsinenpapiere gezeigt wurden,
oder gar die Jubilaumsausstellung, in der
nichts weiter als künstliche Lebensmitttel
prasentiert wurden. Sie waren in einer so
dekorativen und witzigen Art von dem be-
kannten Graphiker Jan Bons aufgestellt,
daB sich manch eine Lebensmittelmesse mit
all ihrer aufwendigen Architektur verstecken
könnte. Alle Ausstellungen werden durch
Plakate angekündigt, die von dem Junior
des Houses, P. Brattinga, einem anerkannten
Graphiker, geschaffen werden. Er ist auBer-
dem der Initiator der vielfaltigen Ausstellun
gen, die für manch einen bis dahin wenig be-
kannten Künstler das Sprungbrett in die
Welt waren. Der Sitz der Druckerei ist in
Hilversum, einem Ort von 100 000 Einwoh-
nern, 30 km von Amsterdam entfernt. Es ist
ein ruhiger Ort, der lediglich durch den hol-
landischen Rundfunk bekannt ist und alien-
falls durch das Rathaus des Architekten
W. H. Dudok aus dem Jahre 1932. Der kul-
turelle Mittelpunkt ist jetzt die kleine Kan-
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