Frankreich ist ein Land von Freunden schoner Buchausgaben. lm Ausland
wird oft das Gegenteil behauptet, weil die meisten französischen Bücher
broschiert und auf unansehnlichem Papier gedruckt erscheinen. Es ist im
Ausland wenig bekannt, daB die sogenannten Originalausgaben
interessanter und auch wenig interessanter Werke als numerierte Exem-
plare in gepflegtem Druck auf edlen Papiersorten abgezogen werden.
Der französische Bücherliebhaber laBt solche Exemplare sich nach seinem
individuellem Geschmack einbinden. AuBerdem existieren zahlreiche
bibliophile Vereinigungen, die sehr kostbare, von Künstlern i11ustrierte
Ausgaben verlegen. Diese Ausgaben beschranken sich auf die Zahl der
Societare. Eine kleine Serie weiterer Exemplare wird dem Kunsthandel
bestimmt, urn die hohen Kosten der Ausgabe zu verbilligen. Zu diesen
Vereinigungen gehören die Cent et Une die - wie der Name besagt -
nur aus Damen besteht. Für sie hat Pierre-Yves Trémois die ersten beiden
Bücher derCynegetica von Oppian mit Gravüren illustriert. Man weiB
übrigens nicht, ob dieser Oppian der Dichter und Sohn des Philosophen
Agesilos aus Coricos ist oder ein anderer. Pierre-Yves Trémois ist einer
der bedeutendsten zeitgenössischen Meister des Kupferstiches und der
Illustration. Ein Künstler kann es zur Meisterschaft im Kupferstich bringen,
ohne gleichzeitig zum Meister der Illustration aufzusteigen. Denn es ist
erforderlich, daB der mustergültige Illustrator, ohne seine künstlerische
Individualiteit zu unterdrücken, sich in die Eigenart eines Werkes und
seines Autors weitgehend einfühlt. In dieser Beziehung hat Pierre-Yves
Trémois, dessen lllustrationen zu Flammarions bibliophiler Ausgabe von
Paul Valérys A propos d'Adonis» hier gebührend erwahnt werden sol
len, ein Meisterwerk geschaffen mit seinen 34 Gravüren zu Henry de
Montherlants jüngster Bühnendichtung Le Cardinal d'Espagne», als
Originalausgabe in 250 numerierten Exemplaren erschienen bei Henri
Lefevbre in Paris. Diese Aufgabe war besonders schwierig; denn abge-
sehen davon, daB Henry de Montherlant als Dichter eine ungewöhnlich
persönliche, aristokratische Note haf, schreibt er ein sehr edles, prazises,
haarscharf ziseliertes Französisch, wie man es heutzutage kaum noch
Je m'êtonne dune autre chose.
Notre époque a vu nattre presque
autant de prosodies quelle a compté
de poètes. e'est-a-dire unpeuplusde
systèmes que de tites, car certaines
en ont pu produire plusieurs. Mais,
le même temps, les sciences,
comme I'industrie, poursuivant une
politique tout opposée, se créaient
\des mesures uniformeselles se don-
naient des unites, elles les réalisaient
en étalons dont elles imposaient
lusage par des lois et par des trai
tés cependant que chaque poète,
prenant Son être même pour collec
tion de modules, instituait son
propre corps, la période per-
sonnelle de son rythme.
la durée de son souffle, comme types
absolus. Chacun faisait de son
oreille et de son cceur un diapason
et une horloge universels.
N'était-ce pas risquer d'être
mal entendus, mal lus. mal
mésou de l'être, du moins, d'une
sorte tout imprévue Ce
est toujours trés grand. Je ne dis
pas qu'une erreur d'interprétation
nous nuise toujours, et qu'un miroir
d'êlrange courbure quelquefois ne
nous embellisse. Mais les person-
nes qui redoutent l'incertitude des
échanges entre ïauteur et le lecteur,
trouvent assurément dans la
jixitê du nombre des syllabes,
et dans les symétries plus
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