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hier ohne Frage um eine wirklich sorgfaltige und sicherlich
wohlüberlegte Publikation handelt, aber wir können der Auf-
fassung, dab es auch ein für die Praxis wirklich brauchbares
Nachschlagewerk sei, dennoch nicht beipflichten. Das Buch
vermittelt dem Betrachter zwar einen ganz interessanten
Querschnitt durch das heutige Leistungsvermögen der Schweiz,
gibt ihm aber keineswegs die Möglichkeit, sich über das tat-
sachliche Leistungsvermögen der einzelnen Graphiker auch
nur einigermaBen zu informieren, da diese auf den zwei
Seiten, die ihnen jeweils zur Verfügung stehen, immer nur
ganz wenige Arbeiten zeigen können, die keinen Querschnitt
durch ihren künstlerischen Aktionsradius vermitteln. Die Herren
Richard P. Lohse oder Hans Looser oder Josef Müller-Brock-
mann können beispielsweise sehr viel mehr, als sie auf den je
zwei knappen Seiten zu zeigen vermogen. AbschlieBend aber
mochten wir anerkennend nochmals vermerken, daB es sich
hier um eine representative Publikation handelt, die wohl
auch trotz unserer kritischen Bedenken in den Fachkreisen
einem lebhaften Interesse begegnen dürfte. eh
Die bekannte FIRMA CHR. BELSER IN STUTTGART konnte
vor kurzem auf ihr 125jahriges Bestehen zurückblicken und
hatte daher wohl AnlaB gehabt, eine der bei solchen Gele
genheden üblichen Festschriften herauszubringen. Sie istaber
diesen bequemen Weg nicht gegangen, sondern hat diese
schone Gelegenheit dazu benutzt, den Freunden ihres Hauses
eine wertvolle Festgabe in Form eines voluminösen Buches
zu überreichen, in dem versucht wird, wie es in einem kurzen
Vorbemerk heiBt, «über das eigene Schaffen unserer Firma
hinaus in der Geschichte der Schrift und der graphischen
Künste die Bedeutung der Erfindung Gutenbergs im Wandel
von fünf Jahrhunderten aufzuzeigen Es ist also keine der
sattsam bekannten Festschriften, sondern was hier vorliegt,
ist eine representative Buchpublikation im Formate 34x24cm,
die unter dem Titel GEISTIGE VATER DES ABENDLANDES
nicht weniger als 100 sorgfaltig ausgewahlte Buchtitel von
Werken antiker Autoren umfaBt, die stets auf den rechten
Seiten wiedergegeben und auf den gegenüberstehenden Sei
ten durch ausführliche Legenden erlautert werden. GERDA
FINSTERER-STUBER hatte dieauBerstschwierige Aufgabe,aus
der Fülle des aus einem Zeitraum von fünf Jahrhunderten zur
Verfügung stehenden Materials eine sachgerechte und über-
zeugende Auswahl von Buchtiteln zu treffen, die von ihr, ihren
eigenen Worten zufolge,« nach Qualitat der typographischen
und künstlerischen Lösungen oder im Hinblick auf typische
Vertreter einer Zeit» vorgenommen wurde. Es verdient An-
erkennung, daB sie diese diffizile Aufgabe mit gründlicher
Sachkunde und klugem Takte gelost hat, wenngleich uns auch
die Auswahl nicht überall restlos überzeugt und wir uns etwa
im 20. Jahrhundert einige noch typischere Beispiele gewünscht
hatten. Bei dem Titel auf der Tafel 96 zu den Dialogues des
Courtisanes» von Lucianus kann man sehr wohl darüber
streiten, ob denn der Satz auch wirklich im richtigen Verhalt-
nis zu der an sich so delikaten Zeichnung von Maillol steht
und ob es nicht vielleicht richtiger gewesen ware, stattdessen
den rein typographischen Titel der im Jahre 1907 im Julius-
Zeitler-Verlag erschienenen Hetarengesprache des Lukian»
mit den auBerordentlichen Zeichnungen von Gustav Klimt
zu zeigen, einer für die damalige Zeit ganz ungewöhnlichen
und neuartigen Publikation. Wir können uns überhaupt nicht
so ganz des Eindrucks erwehren, als wenn die Autorin gerade
das 20. Jahrhundert auch in ihren Bildlegenden etwas lapi-
darer behandelt hatte, denn es stimmt doch nicht, wenn sie
etwa Aubrey Beardsley, so hoch wir ihn auch einschatzen,
als den «groBen Schöpfer des Jugendstils» bezeichnet oder
wenn von Emil Rudolf WeiB bei allem ihm zuerkannten Lobe
bemerktwird: «obwohl erauf dem Gebiet desSchriftschafFens
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