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MASTERPIECES OF THE SWEDISH NATIONAL GALLERY. Edited by Sixten
Strömbom, with a preface by Erik Wettergren. Albert Bonniers Förlag,
Stockholm 1951 (Distributors for the United Kingdom: Sidgwick
Jackson Ltd., London). The main part of this book is devoted to
123 well-chosen and excellent reproductions, including some colour
plates. Two short introductory texts outline the history and aims
of the museum. The collection represents paintings from most of the
major European schools, from the early Italians to the French
impressionists and neo-impressionists. A short section with plates at
the end of the book shows paintings by Swedish artists from the 18th
to the 20th century. Notes to each plate give a brief history of the re
spective painting and a catalogue with bibliographical references com
pletes this account of the treasures of the Swedish National Museum.
BPCHER-CHRONIK
HOMAGE TO PICASSO ON HIS 70TH birthday. Roland Penrose. Lund
Humphries, London 1951. - Dieses eben erschienene Buch, das im
Zusammenhang mit der Ausstellung seiner Zeichnungen in London
entstand, bedeutet einen guten Beitrag zur Picasso-Literatur und
-Illustration, allein schon in bezug auf die sichere Auswahl wesent-
licher Blatter aus beinahe sechs Arbeitsdezennien (1893—1951). Die
Reproduktionen in Schwarz-Weiss und in Farben sind sorgfaltig
hergestellt und werden von dem straffen Text von Roland Penrose
lebendig kommentiert. Der Autor scheint als Initiator des Londoner
Instituts for contemporary Art, als Kiinstler und als Sammler, hierzu
ielseitig befahigt und berufen. Nach den vielen iiberschwanglichen
Hymnen auf Picasso, dein sich auch die beigefügte neueste Ode Paul
Eluards wie ein allzu mild-traufelnder Honig anschliesst, bedeutet die
kluge Zusammenfassung von Penrose cine klarende Einordnung und
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hellhörige künstlerische Deutung. Sie spiegelt im individuellen Fall
Picassos die zentralen Probleme und Phanomene der modernen Kunst,
die nun schon eine Epoche umspannt.
Bei Picasso als Primares: dramatis ches Erlebnis und dynamische
Projektion sinnlichen Seins. Aus diesen 77 chronologisch geordneten
Blattern entsteigt sein saftiges und reiches Lebensgefiihl, das ab-
gesehen von der kurzen frühkubistischen Askese, die bisweilen ins
Mystische aufschwingt durchaus aus einer irdisch-heidnischen
Basis emporschiesst. (Im absoluten Gegensatz zu Kandinsky oder
Klee.) Im Mittelpunkt steht die Pragung einer neuen dynamischen
Schönheit, oder besser: Wahrheit, die selbst das Groteske mit-
einbezieht und den Humor vielfach mitklingen lasst. Die enorme Varia-
bilitat der Ausdrucksmethoden Picassos wird in diesen Illustrationen
spürbar, die immer wieder von Anfang an um die Themen: bekleidete
und nackte menschliche Figur, Gruppe, Portrait, Ballet, Stilleben,
Tauroinachie und spater immer mehr um die Doppelgestalt des Tier-
Menschen, des Minotaurus, kreisen. Picasso ist ein Entlarver trieb-
hafter Drainatik. die unter der Kruste des animalischen und humanen
Seins rumort, gleichzeitig ist er mitschwingender Seismograph
damonischen Zeitgeschehens, wie es sich in Guernica und Songes et
Mensonges verdichtet. Nahes und Fernes, das Erlebnis der Zeit und
der Zeiten erfahrt bei ihm ewig neue Gestalt und multiples Gesicht.
Sein rastlos einfangender und verwandelnder Strich scheint dabei
wie ein meisterhaft beherrschtes Instrument und visionares Medium
seiner Aussage. C. G-
UBU roi. Von Alfred Jarry.Gaberbocchus Press, London 1951 (30s).
Das burleske Drama Alfred Jarrys UBU roi, das 1896 zum erstenmal
im Mercure de France erschien. nach einem erfolgreichen Premièren-
Skandal im Pariser Theater „de I.'Oeuvre", ist kürzlich in seiner eng-
lischen Form erschienen. Dass man im Lande der Lear'schen Nonsens-
Poems und Carrolschen Wunderlander auch Sinn für die bizarre
Figur Jarrys haben diirfte, die zwischen spasshaftem Guignol und
ungeheuerlichem Machtmonstrum hin und her torkelt. war zu er-
warten. Man wundert sich eigentlich, warum man nicht friiher an
die Übertragung ging, da die französischen Surrealisten schon vor
25 Jahren sich bildnerisch und literarisch mit Jarrys Kunst befass-
ten und seine Aktualitat hervorhoben. In Italien erschien erst 1946
eine ,,Ubu Re" Buchausgabe. nachdem T. T. Marinetti schon 1907
seine ..Re Bombance" von der Jarryschen Burleske inspiriert, ver-
öffentlicht und auch im Theater „de L'Oeuvre" aufgeführt hatte.
Die nun vorliegende englische Ausgabe der Londoner Gaberbocchus
Press ist eine ausserst einfühlende und originelle LeistungEinleitung
und Übersetzung von Barbara Wright, wahrend die witzigen Blei-
stift-Illustrationen von Franziska Themerson vom ubuesken Klima
gesattigt sind. Wie moderne Drólerien uinspielen diese grosszügigen
Zeichnungen die schwarze Tuschschrift des Textes auf den kanarien-
gelben Seiten. Das Ganze ist in einer entspannten und lockeren Art
gegliedert, die durchaus iiberzeugend wirkt und den grotesken Schwank
lebendig vermittelt. C. G.-^
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